Bier aus Italien – da habe ich schnell einen Haken dran gemacht. Egal welche Brauerei ich im Glas hatte, es waren dünne Biere. Ich kann auch nicht ganz verstehen, warum in vielen Pubs in Irland Peroni aus dem Fass angeboten wird.
Und jetzt grenze ich weiter ein, denn bei Südtirol habe ich aufgrund eigener Erfahrung eher Gin im Kopf. Im Jahr 2017 durfte ich im Hotel Laurin nächtigen und habe dort an der Hotelbar Gin Tonic getrunken. Es war mir eine Freude die Gin-Karte zu studieren und probieren. Warum kein Bier, das weiß ich nicht mehr. Die Brauerei Forst ist mir ein Begriff, aber ich habe keine Erinnerung mehr, wie es mir geschmeckt hat. Vielleicht habe ich mal die Chance ein Forst 0.0 zu probieren.
Im Jahr 2019 habe ich erstmals von der Brauerei Pfefferlechner aus dem Südtiroler Lana gehört und da war ich schon alkoholfrei. Mir ist die witzige Flaschenform aufgefallen, aber auch das alkoholfreie Bier. Ich hatte es online bestellt und es hat mir nicht geschmeckt. Es fehlte mir etwas, der Geschmack war für mich nicht rund genug.
Das Bier war nicht meins, aber ich habe immer wieder von Pfefferlechner gelesen. Das ist das Restaurant der Familie Laimer in Lana und seit dem Jahr 2005 mit einer eigenen Hausbrauerei. Maria-Elisabeth Laimer, die Tochter des Hauses, verschrieb sich dem alkoholfreien Bier mit Fre[e]d (später Freedl) und war für das alkoholfreie Bier mit dem blauen Etikett verantwortlich. Vor einem Jahr hörte ich, dass es vom Freedl eine zweite Version geben wird und dieses wird mit wildem Bergbasilikum gebraut. Mein erster Gedanke war, ob das nun sein muss. Und ja, es musste sein. Ich habe das Calma probiert und war schier beeindruckt. Ein Bier, dass mich begeistert hat, es machte Spaß zu trinken. Das Basilikum ist nicht dominant, begleitet aber im ganzen Geschmack. Vom Antrunk bis zum Abgang. Und ich habe anschließend Appetit auf eine Tomatensuppe.
Dem Freedl Classic habe ich eine zweite Chance gegeben und das hat sich gelohnt. Das Bier hat zwar eine sanfte Restsüße, aber im Abgang die Würze eines Lagers. Ich habe vermutet, Maria hat am Rezept geschraubt. Letztes Jahr lernten wir uns beim Craft-Festival in Frankfurt kennen und da bestätigte sie meine Vermutung. Wie oft habe ich mir das bei einer großen Brauerei gewünscht, dass sie sich das eingesteht und das Rezept überarbeitet.
Seit dem 24. Februar 2023 gibt es das neueste Mitglied der Freedl-Familie: Citrino. Wer jetzt mit einem Radler gerechnet hat, der wird enttäuscht. Und wer an ein saures Getränk gedacht hat. der sollte eher auf den Saft einer Zitrone setzen. Pur. Der Geschmack der Zitrone ist dezent. Im letzten Jahr bekam ich mal eine Zitrone aus Griechenland mitgebracht. Sie hatte die Größe einer Pomelo und war sehr aromatisch. Man konnte das Fruchtfleisch essen ohne das typische Zitronengesicht zu machen. An diese Zitrone fühlte ich mich beim Citrino erinnert. Ich bin gespannt, wie mir das Bier im Sommer schmeckt.
Von Maria habe ich den Tipp erhalten, ich möge in mein Glas Citrino eine Scheibe Zitrone hinzugeben. Das war ein Gewinn! Eine wohlschmeckende Erfrischung. Der Sommer kann kommen.
P. S.: Vielleicht ist es aufgefallen, aber das ist mein zweiter Beitrag über Freedl. Beim ersten Artikel gab es das Citrino halt noch nicht und ich wollte einfach wieder über Freedl schreiben.